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Was sind Atmosphären?

Atmosphären sind, wie es sich anfühlt, in einer bestimmten Situation an einem bestimmte Ort zu sein. Atmosphären sind für jedermann ganz unmittelbar und untrüglich spürbar, wie beispielsweise die Heiterkeit eines sonnigen Frühlingstages. Sie sind nicht allein an ästhetische Bedingungen gebunden, und auch durch sie allein nicht erfassbar. Sie entstehen durch das Wirkungsgefüge der 5 Atmosphärischen Kräfte: Raum, Akteure, Geschehnisse, Sinnesqualitäten, Kultur. Immer, wenn Gefühle von Wohlbehagen, Beklemmung, Bedrängnis, Leichtigkeit, Munterkeit, Ausgelassenheit, Eleganz, Offenheit, Lebendigkeit, Schutzlosigkeit, Geborgenheit und vielen anderen, unmittelbar spürbaren Qualitäten im Spiel sind, handelt es sich um Atmosphären.

Für wen sind Atmosphären relevant?

Für jeden von uns. Wir alle sind nicht nur permanent von Atmosphären umgeben und ihnen manchmal sogar ausgeliefert, sondern wir erzeugen sie auch selbst. Insbesondere dann, wenn wir neue Umgebungen und Umgebungsbedingungen schaffen oder sie verändern. Atmosphären sind verantwortlich dafür, wie uns wann und wo zumute ist. Daher tragen Menschen, die Umgebungen schaffen oder verändern, atmosphärisch eine große Verantwortung.

Welchen Nutzen bringt Neues Atmosphärisches Denken?

Jeder, der architektonische, räumliche und gestalterische Sachverhalte mit sozialen, wirtschaftlichen, funktionalen, organisatorischen, technischen, ökologischen und anderen Belangen unter einen Hut bringen muss, erzeugt faktisch Atmosphären. Doch wir sind uns dessen kaum bewusst und überlassen die Resultate dem interdisziplinären Zufall. Das Neue Atmosphärische Denken ermöglicht zunächst, die Relevanz von Atmosphären zu erkennen. Darüberhinaus bietet es Ansatzpunkte, um im Alltag von Unternehmen, im Gastgewerbe, in Verkaufsräumen, Arztpraxen und Kliniken, Pflege-, Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, im Öffentlichen Personenverkehr, im Wohnungs- und im Städtebau und sogar in den eigenen vier Wänden erwünschte Atmosphären gedeihen zu lassen. Große Verantwortung kommt all jenen zu, die in diesen Kontexten Entscheidungsträger sind. In ihren Händen liegt der Schlüssel für einen echten atmosphärischen Quantensprung in unserer Lebens- und Alltagsqualität.

Sind Atmosphären nicht subjektiv?

Ähnlich wie bei einer Symphonie, bei der mehrere Menschen zwar dasselbe hören, aber unterschiedliche Empfindungen haben können, ist es bei Atmosphären. Befinden sich zwei Menschen in derselben Atmosphäre, wird diese von beiden als diese Atmosphäre auch gespürt. Allerdings wird sie individuell durchaus unterschiedlich bewertet. Die traurige Atmosphäre einer Beerdigung oder die beklemmende eines Streits wäre für jeden von uns spürbar, dennoch kann jeder sich dazu anders stellen oder ganz unterschiedliche Details wahrnehmen. Der eine kann Beerdigungen pathetisch finden, der andere einen Streit albern. Dennoch tangiert das die jeweilige Atmosphäre nicht. Um Atmosphären zu verstehen, müssen wir unterscheiden lernen zwischen Spüren und Wahrnehmen. So ist die Qualität von Atmosphären unabhängig vom Individuum tatsächlich beschreibbar (Ausgelassenheit oder Feierlichkeit beispielsweise), die Bewertung unserer Empfindung aber bleibt subjektiv. Es ist also ein Irrtum, wenn wir denken, Atmosphären seien subjektiv. Ich bezeichne sie als omnisubjektiv.

Wie aufwendig ist ein atmosphärisches Projekt?

Das hängt ganz von der konkreten Aufgabenstellung ab. Es gibt Fälle, bei denen bereits eine knappe Impulsgebung den entscheidenden Wendepunkt in eine Sache bringt. In anderen Fällen kann eine jahrelange beratende Begleitung angemessen oder erforderlich sein.

Wann ist eine atmosphärische Maßnahme sinnvoll?

Besonders zielführend sind atmosphärische Interventionen, wenn sie größere Veränderungen oder Neuerungen begleiten. Doch auch während eines laufenden Prozesses ist eine atmosphärische Sicht auf die Dinge noch hilfreich. Auch macht eine atmosphärische Maßnahme Sinn, wenn die Lösungsversuche eines Problems bisher wiederholt ins Leere gelaufen sind. Der atmosphärische Ansatz löst sich von den üblichen Fachperspektiven, und betrachtet das Zusammenwirken der 5 Atmosphärischen Kräfte. Damit bieten sich völlig neue Möglichkeiten, zum erwünschten Ziel zu gelangen.

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